12. Juli 2024

Ein Doppeldecker–Bus, spacige Brillen und ganz viel Wissenschaft

Die experimenta ist eine Wissenschaftsausstellung, die durch die Stiftung eines Besitzers mehrerer Lebensmittelketten ins Leben gerufen wurde. Auf insgesamt fünf Stockwerken stehen viele Experimente bereit, mit denen die Besucher sich bewusst machen können, dass Wissenschaft weder Zauberei ist noch unverständlich sein muss.

Alle 8. Klassen des Gymnasiums des FLSH Schloss Gaibach und der Außenstelle Gerolzhofen fuhren gemeinsam nach Heilbronn. Auf der Reise begleitet wurden die Schüler von Frau Zaiser, den Physiklehrern Herrn Harth, Herrn Schipper und dem Autor dieser Zeilen. Frau Zaiser als Nicht-Physikerin gelang es, die Naturwissenschaftler gelegentlich zu erden. Zum Teil hatten die Schülerinnen einzelne Experimente zugeteilt bekommen, die sie durchführen mussten und ein Protokoll über den Versuch anzufertigen hatten. In kleinen Gruppen bevölkerten sie die Ausstellung und spielten (arbeiteten?) mit den verschiedenen Experimenten. Der Spieltrieb der Physiklehrer war ebenfalls nicht marginal; wenn die Schüler nicht die Geräte besetzt hätten, wären diese trotzdem nicht verwaist geblieben. Einer der Versuche zeigte, wie durch die Farbe der Beleuchtung verschiedene Aspekte eines Bildes sichtbar wurden. Ob Pferd, Pflanzen oder Affe sichtbar ist, hängt von der Reflektion des eingestrahlten Lichtes ab. Ein anderer Versuch gab die Stellung von Kopf, Händen und Füßen vor.

Nach fast zwei Stunden Ausstellungsbesuch sahen wir einen Film in 3-D und reisten einmal durch den Kosmos. Wichtigstes Reiseutensil waren die Polarisationsbrillen, die auch in futuristischen Vorstellungen ihren Platz hätten. Der Film wurde aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zusammengestellt und zeigte uns, wie klein und übersehbar unsere Erde im Kosmos ist. Die für uns riesige Erde – der einzige Planet, auf dem wir Leben in unserer Form kennen – verschwindet schon in unserer Galaxie, in der Milchstraße, im gesamten Kosmos.

Nach einer Mittagspause war wiederum Wissenschaft angesagt, einige schleppten sich schon ermüdet durch die Ausstellung.

Kommt nun eine Schwemme an neuen Physiklehrern aus den 8. Klassen auf uns zu? Wohl eher nicht, die Zeit war zu kurz, um Begeisterung zu entfachen. Auch wenn das Fach nicht die ganz große Liebe sein wird, vielleicht entsteht mehr Verständnis für die leuchtenden Augen der Physiklehrer.

Text und Bilder: Dr. Michael Horn