28. August 2024

Auf den Spuren jüdischen Lebens in Gerolzhofen

Das Thema „Judentum“ nimmt sowohl im Fach Geschichte als auch in Religion einen großen Raum ein. Deshalb haben sich Carina Pabst und Martina Harrer, Lehrkräfte am FLSH Schloss Gaibach, für die 9. Klassen etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Am Wandertag zum Schuljahresende machten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9c/d des Gymnasiums Gerolzhofen unter der fachkundigen Anleitung von Gästeführerin Evamaria Bräuer auf, um die Spuren jüdischen Lebens in Gerolzhofen zu entdecken.

Nach einem Stopp an der ehemaligen Synagoge und dem 1988 errichteten Gedenkstein für die jüdischen Einwohner Gerolzhofen, deren archivalisch nachweisbare Wurzeln bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen, erreichten die Jugendlichen den israelitischen Friedhof am Stadtrand. Interessiert verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Ausführungen Bräuers zu den Begräbnisriten, um sich dann in Form von kleinen Arbeitsaufträgen näher mit hebräischen Ortsnamen und Symbolen zu beschäftigen. In einem praktischen Teil wurden die Schüler selbst aktiv, indem sie sich um die Reinigung und Pflege verschiedener Grabsteine kümmerten. Auf dem Rückweg zur Schule erhielten sie an den Stolpersteinen in der Steingrabenstraße sowie am Kofferdenkmal in der Markstraße einen Einblick in das düsterste Kapitel jüdischer Geschichte in Deutschland.

Der Wandertag der etwas anderen Art fand nach anfänglicher Skepsis auch bei den Schülern großen Anklang, denn auf diese Weise konnten die theoretisch vermittelten Inhalte praxisnah und regionalgeschichtlich demonstriert und vertieft werden konnten.

Text: Carina Pabst/Bilder: Martina Harrer/Noah Müller